Polizei sprengt Menschenhändlerring in Kairo

12 November 2012

12.11.2012

Kinderverkauf im Krankenhaus

Polizei sprengt Menschenhändlerring in Kairo

Fast 300 Kinder sollen ägyptische Menschenhändler für je 570 Dollar verkauft haben. Jetzt kam ihnen die Polizei in Kairo auf die Schliche. Das Netzwerk soll seit Jahren Neugeborene in einem Krankenhaus verkauft haben.

Kairo - Wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag mitteilte, sei es gelungen, fünf tatverdächtige Menschenhändler festzunehmen - darunter zwei Krankenschwestern und ein Arzt, die in einem Krankenhaus in Kairo tätig sind. In der Klinik sollen in den vergangenen drei Jahren Kinder verkauft worden sein. Die Menschenhändler hätten demzufolge Kaiserschnitte an Frauen durchgeführt, deren Schwangerschaft für eine Abtreibung zu weit fortgeschritten war - unter der Prämisse, dass die Neugeborenen verkauft werden dürften.

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Vor allem Ehepaare, die selbst keine Kinder bekommen konnten, hätten die Kinder gekauft, hieß es. Dem Klinikdirektor soll es noch gelungen sein zu fliehen, bevor die Polizei anrückte. Nach ihm wird nun gesucht.

Zudem sind Adoptionen in Ägypten nicht erlaubt. Im Jahr 2009 war ein US-amerikanisches Paar zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil es in einem Waisenhaus ein Kind gekauft hatte. Abtreibungen sind erlaubt, wenn sie medizinisch indiziert sind und für die Gesundheit der Mutter als notwendig erachtet werden.

Ägypten ist Transit-, Herkunfts- und Zielland für Menschenhandel. Etwa eine Million Straßenkinder werden zur Prostitution oder zum Betteln gezwungen, außerdem ist Zwangsarbeit von Frauen und Kindern ein großes Problem. Sie werden unter menschenunwürdigen Bedingungen zum Beispiel auf den Baumwollfeldern des Landes eingesetzt. Trotz geänderter Gesetze, werden noch immer viele sehr junge Mädchen vor ihrem 18. Lebensjahr aus finanziellen Gründen zwangsverheiratet.

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